Depression im Alter
Das höhere Lebensalter konfrontiert jeden Einzelnen mit den unterschiedlichsten Veränderungen im eigenen Leben. Seien es sich verändernde Rollen in der Familie, sich langsam umkehrende Fürsorgebeziehungen, chronische Erkrankungen und ihre Folgen oder zunehmende Verlusterlebnisse im nahen soziale Umfeld – sie alle können der Nährboden für eine depressive Erkrankung im höheren Alter sein.
Eine depressive Erkrankung im Alter ist grundsätzlich ebenso gut behandelbar wie in den anderen Altersstufen, auch wenn auf Grund von alterstypischen Veränderungen die Therapie angepasst werden muss.
Derzeit wird bei vielen Betroffenen die Erkrankung nicht ausreichend diagnostiziert und auch der Zugang zu insbesondere nicht-medikamentösen Therapiemöglichkeiten ist für alte Menschen deutlich erschwert.
Mit unserer Arbeit möchten wir an verschiedenen Punkten ansetzen:
Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Krankheitsbild, um Vorurteile abzubauen und mehr Offenheit für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu erwirken.
Des Weiteren wird eine stärkere Vernetzung der Akteure im ambulanten und stationären Setting angestrebt, um einerseits einen fachlichen Austausch zum Thema anzuregen und andererseits langfristig Zugänge für Betroffene zu erleichtern.
In diesem Zusammenhang sollen auch Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene und Angehörige geschaffen bzw. weiterentwickelt werden.
"PräDepA - Prävention von Depression im Alter"
Gemeinsam mit den Gesundheitsregionenplus Bäderland Bayerische Rhön, Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie Landkreis Haßberge hat sich die Gerontopsychiatrische Vernetzung das Ziel gesetzt, sinnvolle Maßnahmen zur Prävention von Depressionen im Alter zu entwickeln.
Daraus entstanden ist das Projekt "PräDepA - Prävention von Depression im Alter". Gefördert wird das Projektvorhaben vom 01.06.2022 - 31.12.2023 durch die AOK Bayern im Rahmen des Förderprogramms „Gesunde Kommune“.
Im Rahmen des Projektes soll eine umfassende Bestands- und Bedarfserhebung in den teilnehmenden Regionen, den Landkreisen Rhön Grabfeld, Bad Kissingen, Haßberge, Schweinfurt sowie der Stadt Schweinfurt, erfolgen.
Konkrete Meilensteine sind die Identifikation relevanter Akteure, eine Bestandsaufnahme bisheriger geeigneter Angebote im Präventionsbereich sowie eine anschließende Identifikation geeigneter evidenzbasierter Interventionsmaßnahmen und die Prüfung deren Eignung für die Zielgruppe. Ein weiteres Ziel ist es, die Zielgruppe möglichst genau kennen zu lernen. Es sollen passgenaue Angebote geschaffen werden, welche auch die schwer erreichbaren Personen adressiert. Die Erprobung der so abgeleiteten Präventionsangebote soll in einer zweiten Förderphase, welche voraussichtlich ab Januar 2024 beginnt, erfolgen.